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Soho House Berlin

Am Rande des Kollwitzkiezes, im Bezirk Pankow, Ortsteil Prenzlauer Berg in der Torstraße 1 an der Ecke zur Prenzlauer Allee befindet sich das Soho House Berlin; Private Member Club und Magnet, Anlaufstelle und Konstante für aufgeschlossene Menschen aus der nationalen und internationalen Kreativszene.

Das erste Soho House wurde 1995 im gleichnamigen Londoner Stadtteil als Privatclub für Mitglieder aus der Film- und Medienindustrie gegründet. Die bewegte Geschichte des denkmalgeschützten Gebäudes mit der markanten symmetrischen Fassade, in dem sich nun das Soho House Berlin befindet, reicht allerdings noch viel weiter.

Der Inhaber von Jonass & Co., Kaufmann Hermann Golluber, hatte Anfang der 1920er Jahre das Gelände des früheren Prenzlauer Tors erworben und ließ dort in den Jahren 1928/29 zusammen mit seinem Geschäftspartner Hugo Halle das Gebäude für das Kredit-Warenhaus Jonass & Co. AG von den Architekten Georg Bauer und Siegfried Friedländer errichten.

Der wuchtige Komplex im Stil der Neuen Sachlichkeit wurde in der Ende der 1920er Jahre aufkommenden Skelettbauweise ausgeführt. Die ersten zwei Etagen sind mit Naturstein verkleidet, darüber schließen sich ein fünfgeschossiger Putzbau und ein Dachgeschoss an, in dem über einige Jahre ein Dachrestaurant betrieben wurde.

Vor allem die Bevölkerung aus dem nahe gelegenen Scheunenviertel nutzte die Möglichkeit, in dem Kreditwarenhaus mit über 15.000 m² Nutzfläche auch gegen Teilzahlung einzukaufen. Mit dem Kaufschein hatten Kunden die Möglichkeit, nach Anzahlung eines Viertels des Warenwertes den Rest in vier Monatsraten abzuzahlen.

Nach der Enteignung der jüdischen Eigentümer während der Herrschaft der Nationalsozialisten diente das Gebäude der Hitlerjugend und später der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) als Zentrale.

Nach der Wende wurden die Institutionen aufgelöst und die markante Immobilie stand 13 Jahre leer und verfiel. 1996 wurde das Gebäude in der Torstraße 1 an eine jüdische Erbengemeinschaft rückübereignet. Pläne zur Nutzung als Hotel, als Verwaltungssitz einer Berliner Wohnungsbaugenossenschaft oder als Bürogebäude fanden keine Interessenten, deshalb boten die Erben den Komplex weltweit zum Kauf.

2007 erwarb eine deutsch-britische Investorengruppe den Baukomplex für 9 Millionen Euro. Das Berliner Büro JSK Architekten lieferte im Auftrag der neuen Eigentümer die Pläne für die denkmalgerechte Sanierung und einen Umbau in eine Dependance des britischen Privatclubs Soho House.

Mit rund 30 Millionen Euro entstand das im Mai 2010 eröffnete Soho House Berlin mit kombinierten Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten für Künstler, Journalisten, Regisseure und Manager aus dem Medienbereich. Der Club umfasst Restaurants, Bars, einen großen SPA- und Fitnessbereich, ein Kino, 40 Hotelzimmer sowie 20 Apartments.

 

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